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Lob von Bernhard F. Klinger

Fachanwalt für Erbrecht in München
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Ich war mit meinen Freunden vom 1.10.-8.10.2011 von Bodrum mit einer Gulet in der türkischen Ägäis unterwegs. Hier mein Bericht.

Blue Diamond

Ich war zunächst etwas skeptisch, ob "Motorbootfahren" nicht etwas langweilig ist. Mit den Gulet-Gästen hatte ich zudem bisher als Segler eher negative Erfahrungen gemacht - vor allem, wenn sie aus GB, S oder NL kommen. Aber ich wurde positiv überrascht: Sobald man den Radius der "Day-Trips" ab/an Bodrum/Marmaris/Fethiye von ca. 3 h einfach verlässt, wandelt sich das Alter und die Lautstärke des Publikums völlig: eher ruhige Genießer zwischen 40 und 60 Jahren und Familien.

KlingerZielgruppe m.E. für eine Gulet-Tour:
A) Eine Gruppe von Freunden, die auf einem Boot gemeinsam relaxten Urlaub machen wollen.
Ich würde aber nur Freunde/Bekannte mitnehmen, mit denen man z.B. auch 1 Woche auf einer Hütte Skifahren gehen würde. Wer jeden Tag Golf oder Tennis spielen bzw. Mountainbiken oder Joggen "muss", dem wird ein Segel-/Gulet-Törn, bei dem man nur in der Badehose von Bord kommt, wenig Freude machen
B) Oder eine Familie mit Kindern (ab 5 Jahren), die nicht im Club mit Strand auf "morgens-um 6-Uhr-handtuchreservierten" Liegen rumdösen und zwischendurch "Problemzonen-Gymnastik" und "Kinderbespassung" veranstalten möchte
C) Oder Segler, die sich zusätzlich zum "richtigen Männer-Törn" mal so richtig um rein gar nichts (Wetter, Navigation, Hafenmanöver, Einkauf, Kochen, Abspülen usw.) kümmern wollen und dabei
- die Revierkenntnisse eines erfahrenen Kaptans nutzen möchten
- mehr Platz (Kabine, WC/Dusche, Liegeflächen) als auf einem Segelboot haben wollen (man kann sich auch gut auf der Gulet für 1-2 Stunden "aus dem Weg gehen)
- sich jeden Tag von einem sehr guten Koch verwöhnen und von einem Crew-Mitglied bedienen lassen wollen

Wir hatten Vollpension zu EUR 25/Tag/Person gebucht: ausgiebiges Frühstück, mittags gab es eher leichte, vegetarische Speisen, abends abwechselnd Huhn, Fisch, Fleisch. Das Essen war außergewöhnlich gut und abwechslungsreich - kein Vergleich mit dem "Touri"-Standard-Essen an Land) - wir konnten zusätzlich von einem Fischer noch weiteren fangfrischen Fisch kaufen (lecker!). Die Getränke kann man vorab zum Supermarkt-Einkaufspreis bestellen und anliefern lassen.

Außerdem Schnorcheln, Angeln - die Gewässer sind sehr fischreich, Kajak-Fahren und Lesen (mind. 2 gute Bücher/Woche mitnehmen).

Wirkliches Segeln ist leider auf den meisten Gulets nur an 1 oder 2 Tagen/Woche möglich: schlechte Segel, die nur "pro-forma" am Mast sind - Kaptans, die zu faul sind, die Segel zu setzen. Aber so langsam ändern die Eigner/Kapitäne ihre Einstellung zum Segeln...

Wir hatten Glück, dass unser Kapitan Freude am Segeln hatte :-) Und wenn diese Dickschiffe mal in Fahrt sind, macht das schon großen Spaß

Tipp: Bei der Buchung sollte man ausdrücklich nach segelfähigen Gulets und segelfreudigen Kaptans fragen

Beste Reisezeit:
Der beste Kompromiss aus (schon/noch) angenehmen Wetter und ruhiger Nebensaison ist Ende Mai/Anfang Juni bzw. Ende September/Anfang Oktober.

Hier meine Buchung:
- Als Starthafen standn Bodrum, Marmaris und Fethiye zu Wahl. Die meistens Gulets starten ab Bodrum.
- ÖGER-TOURS bot einen Direktflug von MUC nach Bodrum zum Preis von EUR 346,-/Person/incl. Steuer (Anfang Oktober) an: - durchgeführt wird der Flug von GERMANIA - etwas eng bestuhlt, aber o.k.; vor allem sehr pünktlich
- Ich habe bei Gulet-Berater, Sükrü Gözütok gebucht, Webadresse www.gulet.net/. Herr Sükrü spricht fließend Deutsch und hat sich bei Beginn und am Ende des Törns persönlich sowie während des Törns per Handy vorbildlich um uns gekümmert: seine Informationen waren sehr ausführlich, die Organisation (insb. Transfer und Einkauf) perfekt.
Die beiden Gulet-Berater haben ca. 60 Gulets persönlich ausgewählt und in Buchungsklassen eingeteilt, die sich bzgl. des Komforts und des Preises unterscheiden.
Allein in Bodrum hat man unter ca. 1000 Gulets die Qual der Wahl. Mit der von den beiden Gulet-Beratern empfohlenen BLUE DIAMOND waren wir äußerst zufrieden. Ich kann Herrn Sükrü nur zustimmen, wenn er meint, dass es zuerst auf die Gulet-Crew und erst dann auf die Bootsklasse ankommt.

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